
Schwarzstörche bauen ihre Nester tief im Wald, wo ihr Nachwuchs kein Aufsehen erregt. Den Jungen ist diese Vorsichtsmaßnahme egal. Kaum sind die Alten fort, machen sie, was sie wollen.
Jahrhundertelang galt er als Unglücksbringer, als Gegenspieler seines verehrten und herbeigewünschten weißen Verwandten, als ein Bote von Krankheit, Krieg und Tod. Und tatsächlich hatte sein schlechter Ruf auch dramatische Folgen – nämlich für ihn selbst: den Schwarzstorch. In Teilen Deutschlands und Europas wurde der geheimnisvolle dunkle Vogel früher bis zur Beinahe-Ausrottung gejagt und bekämpft – teils noch bis weit ins 19. Jahrhundert. Kein Wunder, dass die Tiere gelernt haben, Menschen zu meiden. Sie leben zurückgezogen an versteckten Plätzen tief im Wald und lassen sich nur selten blicken.
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Da, wo sie Ruhe haben, zum Beispiel im Nationalpark Sächsische Schweiz, geht´s bei den Schwarzstörchen indessen nicht minder lebendig zu. Da wird im Nest so lange herumgelärmt und getobt, bis der letzte Waschbär in der Umgebung Bescheid weiß. Junge Schwarzstörche scheren sich offenbar nicht allzu viel um die Vorsicht ihrer Eltern und machen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, was sie wollen. Zu Besuch bei einer „ganz normalen“ Familie.
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