Ein neuer Wanderweg bei Schmilka verbindet demnächst die beiden Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz. Er ist kurz, aber ruhig und lauschig – und vorerst noch ein Geheimtipp.
Ein kleiner, aber feiner Geheimtipp für eine ruhige Weihnachtswanderung: Schon bevor er im nächsten Frühjahr so richtig offiziell eingeweiht wird, macht seit Kurzem ein neuer grenzüberschreitender Weg von sich reden – und soll dann ab April 2026 im Raum Schmilka eine charmante, zusätzliche Verbindung zwischen den beiden Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz schaffen.
Elbsandstein-Touren | Reisereportagen

Die neue Route, die direkt vom Grenzweg abzweigt, wurde in den letzten Wochen fertig markiert, ist schon jetzt gut begehbar und eine Empfehlung wert! Denn sie hält selbst für Elbsandsteinkenner einige Überraschungen bereit: z.B. einen hübschen Blick vom Langen Horn (Dlouhý roh) übers Elbtal zum Zirkelstein.
Noch eindrucksvoller ist das Panorama dann freilich von der neuen Aussichtsplattform Fénix auf böhmischer Seite – vis-à-vis vom Prebischtor mit den umliegenden Felswänden. Dazwischen ist man vor allem am Anfang recht lauschig in den winterbergtypischen Buchenwäldern unterwegs. Dass diese dem Blick in die Ferne nicht allzu oft Raum geben, tut der Sache keinen Abbruch, sondern ist in gewissem Sinn sogar von Vorteil. Denn dadurch lädt die Route zum Innehalten und Wachwerden für die vielen, unauffälligen Kleinigkeiten am Wegrand ein, die man beim Blick auf die großen Ziele sonst nur allzu schnell übersieht. Was man dabei erleben kann >>> Zum Beitrag aufs Bild klicken!
Erste Eindrücke: Testwanderung auf der neuen Route
Wandern, schreibt Robert Macfarlane, heißt vom Offensichtlichen abzuweichen. Womit er nicht die Füße meint. Sondern den Blick. Die Testwanderung weckt Kindheitserinnerungen: Solche Wege haben wir uns früher aus bunten Rechenstäbchen gebaut. Sie waren spontan und verspielt und selten logisch. Man wanderte auf ihnen mit dem Finger über kleine Sandberge, durchquerte Fantasiewälder aus Grashalmen und imaginäre Länder, in denen nichts größer war als eine Butterblume. Und konnte dabei entdecken, dass Abenteuer kein spektakuläres Ziel benötigen, sondern überall dort beginnen, wo die Erwartung aufhört. Vielleicht braucht es diesen kindlichen Blick, um das Besondere der langdiskutierten Route zwischen den beiden Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz zu erkennen >>> hier weiterlesen!
Fotos: Hartmut Landgraf
Unmittelbar vom Grenzweg zweigt die neue Route ab, führt hinauf zum Langen Horn (Dlouhý roh) auf böhmischer Seite und dann weiter ins Tal der Dürren Biele (Suchá Bělá).

Aussicht auf dem Langen Horn – Blick zum Zirkelstein.

Auch ein schöner Platz zum Verweilen. Am Aufstieg zum Langen Horn.

Verträumter Teich im Tal der Dürren Biele.

Auf den Blickwinkel kommt es an. Der neue Wanderweg hält einige Überraschungen bereit – doch wer sich Zeit nimmt, kann selbst in gewöhnlichem Adlerfarn etwas Besonderes entdecken.

Zwei Ziele – eine verbindende Idee
Die Aussichtsplattform „Fénix“ bei Mezná (Stimmersdorf) erzählt in eindrucksvollen Bildern des Fotografen Vaclav Sojka, wie die Natur nach dem großen Waldbrand im Sommer 2022 zu neuem Leben erwacht – von den ersten „Kolonisten“, den Pilzen und Moosen, bis zur Rückkehr von Buche, Eiche, Fichte und Kiefer.

Ähnlich am Reitsteig im Winterberggebiet: Der zweiteilige „Weg zur Wildnis“ führt über eine der Brandflächen auf sächsischer Seite. Anliegen ist es auch hier, zu dokumentieren, wie sich Wald neu entwickelt und diesen anhand von Bildern mit der Situation vor und unmittelbar nach dem Feuer zu vergleichen. Highlight ist eine kleine Plattform mit gutem Geländeüberblick und einer Selfiestation.




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