
Felstunnel und Höhlen haben etwas unbeschreiblich Magisches. Sie sind wie Schlupflöcher in eine andere Welt. Drinnen steht die Zeit still. Als Kinder wussten wir das. Wir haben es nur vergessen. Aber im Elbsandsteingebirge gibt es Wege, um sich zu erinnern.

Eine Handvoll Häuser und Villen, ein Teich, die alte Dorfstraße, die Ruinen der ehemaligen Kaltwasserheilanstalt: der kleine Ort Schweizermühle am Eingang zum Bielatal sieht so aus, als habe ihn die Zeit versehentlich vergessen. Dabei beginnt hier das beliebteste und meistbesuchte Klettergebiet der Sächsischen Schweiz: Rechts und links des Talgrunds reckt sich ein eindrucksvolles Spalier kühner Zinnen, Türme und Nadeln in den Himmel – die beiden Herkulessäulen sind wohl die bekanntesten. Auf insgesamt 249 Gipfel kann man hier steigen, mehr als in jedem anderen Klettergebiet der Sächsischen Schweiz.
Schön ist das Bielatal aber auch zum Wandern – obwohl oder gerade weil es ein bisschen im Schatten solch prominenter Touren-Ziele wie der Bastei oder der Schrammsteine auf der anderen Seite der Sächsischen Schweiz steht. Doch besonders mit Kindern ist das Tal ein heißer Tipp: Hier findet man vor allem eine Reihe kurzer, nicht zu anstrengender, dabei aber höchst abenteuerlicher Touren, bei denen es viel zu entdecken gibt: spannende Höhlen und Felsengassen, alte Treppen- und Tunnelwege, Klüfte und Aussichten. Und mit ein bisschen Fantasie und Ortskenntnis kann man hier sogar echte Zeitreisen unternehmen.

Kurzbeschreibung:
Ein idyllisches Tal, in dem die Zeit stehen geblieben scheint: das Bielatal. Zwischen der Schweizer- und der Ottomühle locken auf beiden Talseiten abenteuerliche Felsengassen, Tunnel, Winkeltreppen und Blockwege, die besonders Kindern viel Spaß machen. Vom Parkplatz an der Schweizermühle geht’s zunächst linkshaltend bergauf nach Süden (markiert mit gelbem Punkt und blauem Strich), vorbei an der Kaiser-Wilhelm-Feste (Sandsteinpavillon mit Aussicht) und dann die Felsengasse hinunter zu den beiden Herkulessäulen, einem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Ab dort läuft man bequem am Bach entlang bis zur Ottomühle und daran vorbei weiter Richtung Bergwachtstation. 100 Meter davor rechts Pfad den Hang hoch in den Wald und zur Bennohöhle (große, begehbare Trümmerhöhle). Hier umkehren und auf dem Forststeig (gelber Strich) und über die Anhöhen oberhalb vom Dorf zurück Richtung Norden, später an der Johanniswacht (Aussicht!) über Treppen und Tunnelwege absteigen zur Straße im Tal – und dieser folgend zurück zum Parkplatz.
- Distanz 5,5 Kilometer
- 192 Höhenmeter
- Wanderzeit ca. 2,5 h (ohne Rast)
- Charakter: für Kinder leicht und abenteuerlich!
- Einkehrmöglichkeiten: u.a. „Räuberhütte“ an der Schweizermühle, „Daxensteinbaude“ an der Ottomühle, Pension und Gasthof „Ottomühle“
- Parkplatz: direkt an der Schweizermühle/Räuberhütte oder Wanderparkplatz unter den Herkulessäulen
- ÖPNV: S-Bahn bis Königstein, dann mit der Bus-Linie 242 Königstein-Rosenthal. Fahrplaninfos: www.ovps.de
Route GPX-Download
Hier könnt ihr euch mit einem Klick die Route direkt aufs Smartphone laden. Vor dem Download bitte eine Outdoor-App installieren, z.B. outdooractive oder komoot.
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