Nachts erwacht das Totholz im Nationalpark Sächsische Schweiz zum Leben. Das ist die Stunde der Käfer. Und manches, was da zum Vorschein kommt, gehört anderswo längst der Vergangenheit an.
Dass die Welt allmählich aus den Fugen gerät, ist kein pessimistischer Gedanke, sondern ein Naturgesetz. Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik befindet sich alles in permanenter Abnutzung. Heiße Gegenstände kühlen ab, kalte erwärmen sich niemals von selbst. „Der Verlauf natürlicher Prozesse mündet immer in einer Vergrößerung der Unordnung“, schreibt der Chemiker James Lovelock. In den toten Fichtenwäldern der Sächsischen Schweiz lässt sich ganz gut beobachten, wie dieses Prinzip seine Wirkung entfaltet. Zum Glück walten in der Natur aber auch Kräfte, die sich dem Chaos widersetzen, im Dickicht der Baumleichen gründlich aufräumen und dafür sorgen, dass das ganze Durcheinander auf lange Sicht zum Nährboden neuen Lebens wird, damit der Wald wieder Gestalt annimmt.
Elbsandstein-Touren | Reisereportagen
Sie sind zahlreich, aber klein: kaum 5 Millimeter groß. Sie arbeiten im Dunkeln wie die Heinzelmännchen. Und manche von ihnen sollten eigentlich längst der Vergangenheit angehören. Höchste Zeit, dass wir den geheimnisvollen Wesen im Rahmen dieser Serie einen Besuch abstatten: den Totholzkäfern im Nationalpark Sächsische Schweiz. Denn ungeachtet ihres Namens sind letztlich sie diejenigen, die dafür sorgen, dass die Elbsandsteinwälder eine Zukunft haben. Und auf einen von ihnen ist man in der Bad Schandauer Nationalparkverwaltung besonders stolz. Warum, erfahrt ihr im Beitrag.
Kommentar hinterlassen